Wir sind Franken(winheim).
– Das fränkische Weindorf zwischen Mainschleife und Steigerwald –
Volkstrauertag in Frankenwinheim: Mahnung zu Frieden und Verantwortung
Am Volkstrauertag versammelten sich die Frankenwinheimer traditionell nach dem Gottesdienst am Ehrenmal, um der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Bürgermeister Herbert Fröhlich erinnerte daran, dass sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal jährt und es möglicherweise die letzte Gelegenheit ist, gemeinsam mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zurückzublicken.
Fröhlich spannte den Bogen von den Trümmern des Jahres 1945 über das „Geschenk der Freiheit“ bis zu aktuellen Krisen: der russischen Aggression gegen die Ukraine, Konflikten im Nahen Osten und Spannungen mit den USA. Diese Unruhe, so der Bürgermeister, greife auch auf die Gesellschaft über. Wirtschaftliche Sorgen und Spaltungen förderten die Suche nach Schuldigen. „Wenn sich jeder nur um die eigene Gruppe kümmert, gewinnen die Feinde der Demokratie“, warnte er.
Ein neues Wir-Gefühl sei nötig. Ehrenamt, Dienst in Uniform und karitatives Engagement zeigten, dass viele Menschen Verantwortung übernähmen. Auch die Pflege von Kriegsgräbern mahne, Frieden nicht mit Gleichgültigkeit zu verwechseln. Friedfertigkeit im Inneren und Wehrhaftigkeit nach außen seien Grundlagen eines dauerhaften Friedens.
Da die Zeitzeugen von damals verschwinden, drohe die kollektive Erinnerung zu verblassen, betonte Fröhlich. Zugleich erlebe die Welt geopolitische und gesellschaftliche Umbrüche. Der Krieg gegen die Ukraine habe eine „Zeitenwende“ eingeleitet. „Erinnerung ist ein Kompass“, sagte er. Die Toten gäben den Lebenden den Auftrag, Frieden zu sichern.
Nach einer Schweigeminute sprach Fröhlich das Totengedenken für die Opfer von Krieg, Vertreibung, Terror, Extremismus und Hass. Das Leben stehe trotz aller Trauer im Zeichen der Hoffnung.
Pfarrer Thomas Amrehn, der dieses Mal den Vorabendgottesdienst zelebrierte, hob anschließend hervor: „Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber gemeinsam eine friedliche Zukunft gestalten.“ Die Namen der Opfer aus unserem Dorf, die im Krieg fielen oder umgebracht wurden, machten das Geschehen von damals greifbar.
Musikalisch begleitet wurde die Feier von den Rosenberg-Musikanten. Die Bundeswehr war unter Leitung von Major Vanessa Möller, Stabsfeldwebel Stefan Rapstein und einigen Soldaten vertreten und auch eine Fahnenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr Frankenwinheim nahm teil.
Fotos: EW
Allerheiligen in Frankenwinheim: Gedenken, Begegnung und neue Impulse
Der Beginn des Monats November ist in Frankenwinheim, wie überall in der katholischen Welt, geprägt von den Gedenktagen Allerheiligen und Allerseelen. Beide Feste stehen im Zeichen der Erinnerung an die Verstorbenen, besonders an jene, die von der Kirche als Heilige verehrt werden, ebenso wie an alle, die uns im Tod vorausgegangen sind.
Traditionell werden zu Allerheiligen und Allerseelen die Gräber liebevoll geschmückt mit Gestecken, Kränzen, bepflanzten Schalen und leuchtenden Grablichtern, die ein stilles Zeichen der Verbundenheit und Hoffnung setzen. So auch in Frankenwinheim, wo zahlreiche Angehörige zum Friedhof kamen, um ihren Verstorbenen zu gedenken.
Die Andacht auf dem Friedhof wurde von Pastoralreferent Josef Pohli geleitet, unterstützt von Bettina Roth und den Ministranten der Pfarrei. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Rosenberg-Musikanten unter der Leitung von Viktor Hämmerlein, die mit traditionellen Liedern eine würdevolle und besinnliche Atmosphäre schufen.
Besonders gedachte man der elf Verstorbenen, die seit November 2024 aus der Gemeinde Frankenwinheim verstorben sind.
Neu war in diesem Jahr eine Initiative des Gemeindeteams (mit Bettina Roth, Mechthild Finster und Britta Vollmuth), die den traditionellen Friedhofsgang um einen Ort der Begegnung erweiterte. Nach der Andacht bot ein Friedhofscafé (mit Kaffee, Tee und Plätzchen) die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erinnerungen zu teilen und alte Bekannte zu treffen.
Ebenfalls neu war eine kleine Ausstellung von 25 Schiefertafeln, die über das Friedhofsgelände verteilt waren. Unter dem nachdenklichen Thema „Hast du Angst vor deiner letzten Reise?“ luden sie zum Innehalten und zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Vergänglichkeit ein.
So verband sich in Frankenwinheim an Allerheiligen das Gedenken an die Verstorbenen mit Gemeinschaft, Gespräch und auch stiller Reflexion.
Fotos: EW
Bunte Gießkannen als Dankeschön für Frankenwinheims Beetpaten
Als Zeichen der Wertschätzung verteilten die Gemeinderätinnen Juliane Böhm, Jutta Barthelme und Ines Hauck bunte Gießkannen an ihre engagierten Beetpaten in Frankenwinheim und Brünnstadt. Mit dieser kleinen Aufmerksamkeit möchte sich die Gemeinde herzlich für den Einsatz und die geleistete Arbeit bedanken.
Die Beetpaten kümmern sich das ganze Jahr über mit großem Engagement um die Pflege und Instandhaltung der gemeindlichen Grünflächen. Durch ihre ehrenamtliche Arbeit tragen sie entscheidend dazu bei, dass das Ortsbild gepflegt bleibt und öffentliche Beete in voller Blüte stehen.
Mit den farbenfrohen Gießkannen soll nicht nur der praktische Nutzen im Vordergrund stehen, sondern auch die Freude am gemeinsamen Gestalten und Pflegen des Dorfes symbolisiert werden.
Text/Fotos: JB
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