In Frankenwinheim wird am 15. August das Fest Mariä Himmelfahrt gefeiert.
Der Feiertag, der häufig auch in Bayern mit regionalen Bräuchen begangen wird, erinnert an die Aufnahme Mariens in den Himmel. Diese ist in der Bibel zwar nicht beschrieben, war 1950 aber als bisher letztes katholisches Dogma verkündet worden. Marienverehrung ist in Franken tief verwurzelt, was auch das Gemälde in der Apsis (1954) in der Pfarrkirche FRW zeigt. Es stellt mit Rokokoanklängen die Krönung Mariens durch die heiligste Dreifaltigkeit dar. Auch einige Bildstöcke im Flur und auch ein Fenster über der Seitentür in der Pfarrkirche sind mit diesem Motiv ausgestattet.
Nach alter Überlieferung werden an Mariä Himmelfahrt am 15. August besonders heilkräftige Kräuter gesammelt und in einem kunstvoll gebundenen Buschen zur Weihe in die Kirche getragen. Diese Tradition führt seit Jahrzehnten die KLB in Frankenwinheim fort. Fleißige Helferinnen sammeln und binden die Kräuter tags zuvor und verkaufen diese dann nach dem feierlichen Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt (Zelebrant war dieses Mal Pfarrer Matthias Konrad) für einen guten Zweck. Auch heuer wieder waren die duftenden Kräuterbüschel schnell verkauft.
Den geweihten Kräutern, darunter Schafgarbe, Pfefferminze, Kamille, Baldrian, Lavendel und andere Gewürzpflanzen (soweit sie örtlich klimabedingt vorhanden sind), werden besondere Wirkkräfte zugeschrieben. Zum Schutz des Hauses stellte man die Kräuter früher in den Herrgottswinkel oder hängte den Buschen unter den Dachfirst. In bäuerlichen Anwesen bekam krankes Vieh eine Handvoll Kräuter unters Futter gemischt. Dank an alle Mitwirkenden…
Fotos: EW und privat