Erinnerungen an Elfriede Kunzmann
Am 30. April 2023, kurz nach ihrem 90. Geburtstag, verstarb im Wohnstift Steigerwald Elfriede Kunzmann aus Frankenwinheim und wurde am 04.05.23 unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.
Ihre Vita:
Elfriede Kunzmann, geborene Müller, kam am 23. April 1933 in Nürnberg als ältestes von 3 Kindern zu Welt. Schon in jungen Jahren standen mehrere Ortswechsel an, da ihr Vater Josef Müller als Zollbeamter mehrmals versetzt wurde. Ihre Mutter Anna Müller stammte aus Frankenwinheim. In Volkach legte sie ihre mittlere Reife in der Mädchenrealschule ab. Nach dem Schulabschluss arbeitete sie in einem Zahnlabor in Hohenberg. Durch die Besuche bei den Großeltern in Frankenwinheim lernte sie den Landwirt Josef Kunzmann kennen. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1953 unterstützte sie ihren Mann tatkräftig im landwirtschaftlichen Betrieb und hielt ihm während seiner 22-jährigen Bürgermeisterzeit den Rücken frei. Aus der Ehe gingen die drei Kinder hervor: Otto, Michael und Ingeborg. Im Jahr 1990 verstarb Sohn Michael bei einem Verkehrsunfall, im Jahr 2007 verstarb ihr Ehemann, Altbürgermeister Josef Kunzmann. Zu ihrem 90. Geburtstag am 23.04.23 gratulierten auch 7 Enkel und schon mehrere Urenkel.
Ihr Wirken:
Elfriede Kunzmann engagierte sich vorbildlich im sozialen und kulturellen Bereich und das nicht nur in Frankenwinheim. Sie war 1962 Gründungsmitglied des Katholischen Werkvolkes in Frankenwinheim, das sich 1971 in Katholisches Landvolk umbenannte. Hier übernahm sie für viele Jahre den Vorsitz. Bei den Katholischen Landfrauen hatte sie den Kreisvorsitz von 1968 bis 1990 inne und von 1977 bis 1982 auch den Diözesanvorsitz. Ab dem Jahr 1982 war sie für über 20 Jahre pädagogische Mitarbeiterin an der Landvolkshochschule am Volkersberg. In der Landwirtschaft war sie 10 Jahre als Einsatzleiterin für die Dorfhelferinnen zuständig. In ihrer Heimatgemeinde war sie lange Jahre aktive Sängerin und Führungskraft im Gesangverein, über 30 Jahre Mitglied beim SVF sowie aktiv im Pfarrgemeinderat tätig. Um den volkstümlichen Brauch wiederzubeleben gründete sie die Volkstanzgruppe in Frankenwinheim und sorgte für das Nähen der passenden Trachten. Mit ihrem handwerklichen Geschick belebte sie viele Verkaufsstände für soziale Zwecke bei den unterschiedlichen Festen in der Gemeinde. Den historischen Festzug im Jahr 1979 zur 1.200 Jahr Feier der Gemeinde hat sie initiiert und als verantwortliche Festzugleiterin geleitet, die Chronik “Das Dorf Frankenwinheim” neu auflegen lassen und mit neueren Beiträgen erweitert. Auch im Jahr 1989 und 2004 leitete sie die wunderbaren Festzüge. Das Aufleben des Kinder- und Weiberfaschings und auch des Ferienspassprogramms gingen ebenfalls auf Initiative von Elfriede Kunzmann zurück. Für ihren großen Einsatz wurde sie 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Gemeinde Frankenwinheim ehrte sie mit der Scherenbergmedaille. Noch in hohem Alter war sie als Leiterin des Seniorenkreises aktiv, organisierte viele Treffen und Ausflüge der Senioren und betreute auch noch so nebenbei das kleine Heimatmuseum im Rathaus.
Elfriede Kunzmann hat in mannigfaltiger Hinsicht eine Vielzahl von markanten Spuren hinterlassen. Nicht nur sichtbare Spuren, sondern auch Spuren in unseren Herzen, die uns alle noch viele Jahre an ihr Wirken für unser Gemeinwesen in Frankenwinheim erinnern werden!